ERNEUERBAR HEIZEN! DAS IMPULSPROGRAMM

 

Planen Sie Ihren Heizungsersatz rechtzeitig wir unterstützen Sie dabei, neutral und unverbindlich. Heizen Sie Ihr Haus mit einem Wärmeerzeuger, der älter als 10 Jahre ist? Dann ist ab sofort der erste Schritt für den Umstieg auf ein erneuerbares Heizsystem für Sie als Hausbesitzer/in oder Stockwerkeigentümer/in noch einfacher: Die Impulsberatung «erneuerbar heizen», die Sie ganz individuell bei der Wahl des optimalen Heizsystems für Ihr Einfamilien-oder Mehrfamilienhaus bzw. Ihr Stockwerkeigentum unterstützt, steht Ihnen nun flächendeckend in der ganzen Schweiz zur Verfügung. Von der Förderung profitieren Impulsberatungen für den Ersatz einer Wärmeerzeugungsanlage, die älter als 10 Jahre ist und als Hauptheizung für die Raumwärme (keine Prozessenergie) dient–unabhängig von der Gebäudekategorie und dem Energieträger des alten Wärmeerzeugers.

 

HEIZUNG FINANZIEREN UND ERSETZEN

 

Wenn die Heizung kurzfristig ausfällt, kommt selten ein alternatives Heizsystem zum Zug. Oftmals wird die bestehende Heizung mit dem gleichen Heizsystem ersetzt – «das geht doch am schnellsten und kostet am wenigstens», hört man am häufigsten von der hiesigen Installationsfirma. Kein Wunder, denn der 1:1 Ersatz geht effektiv am schnellsten, ist jedoch meistens nicht zielführend bei näherer Betrachtung. Dass jedoch mehrere Gründe für den Umstieg auf ein erneuerbares Heizsystem sprechen, wird dann nicht beachtet. Wer sich frühzeitig mit dem Heizungsersatz und eventuellen weiteren energetischen Sanierungsmassnahmen auseinandersetzt, kann von vielen Vorteilen profitieren, die Investitionen langfristig planen und somit auch die Finanzierung sicherstellen.

 

Das Gebäudeprogramm von Bund und Kantonen unterstützt Sie bei der Finanzierung Ihrer neuen Heizung. Für den Wechsel von einer fossilen oder konventionell-elektrischen Heizung auf ein Heizsystem mit erneuerbaren Energien oder auf einen Anschluss an ein Wärmenetz erhalten Sie Fördergelder. Die Kantone legen diese Beiträge individuell fest.

 

SO GEHEN SIE RICHTIG VOR

Damit der Heizungsersatz klappt und Sie sorgenfrei von den Vorteilen einer neuen Heizung profitieren können, ist das richtige Vorgehen entscheidend. Wichtig ist es, den Heizungsersatz frühzeitig zu planen. Beginnen Sie damit, wenn Ihre bestehende Heizung 10-jährig oder älter ist. Reden Sie auch mit allen Betroffenen wie den Nachbarn oder den Miteigentümerinnen und -eigentümern. Lassen Sie sich von einer Impulsberaterin oder einem Impulsberater – das sind geschulte Fachleute wie Heizungsinstallateure oder Energieberaterinnen – aufzeigen, welche erneuerbaren Heizsysteme für Ihr Gebäude in Frage kommen.

 

INVESTITIONS- UND UNTERHALTSPLANUNG IST EINE DAUERAUFGABE

Um den Wert der Liegenschaft zu erhalten, muss diese unterhalten werden. Das kostet. Es ist somit eine Daueraufgabe, sich mit der Finanzierung der zukünftigen Investitionen zu befassen. Dazu wird empfohlen, entsprechende Rückstellungen vorzunehmen und allfällige energetische Sanierungen langfristig zu planen. Stockwerkeigentümerschaften machen dies mit Erneuerungsfonds; daher lohnt es sich, für den Ersatz der Wärmeerzeugung einen zweckgebundenen Fond zu errichten.

Eine Liegenschaft mit guten, den aktuellen Gesetzen oder Normen entsprechenden Anlagen (z.B. erneuerbares Heizsystem) behält oder steigert sogar ihren Wert. Dies erhöht die Chancen, dass bei einem allfälligen Verkauf der Liegenschaft ein besserer Ertrag erzielt werden kann. Ebenfalls lassen sich in der Regel höhere Mieterträge erzielen.

 

BEI DER FINANZIERUNG HILFT DER FRÜHE KONTAKT MIT DER BANK

Konsultieren Sie mit den vorhandenen Informationen frühzeitig Ihre Bank und klären Sie, wie Sie die neue Heizung am besten finanzieren. Förderbeiträge unterstützen Ihr finanzielles Engagement bei der Erneuerung des Heizsystems. Da zum Zeitpunkt der Kreditbeurteilung und Kreditbewilligung die Förderbeiträge in der Regel noch nicht ausbezahlt sind, gilt deren Auszahlung für den Hypothekargeber jedoch als nicht 100% sicher (z.B. zu spät eingereichtes Fördergesuch, Nichteinhaltung der Förderbedingungen, Stopp des Förderprogramms). Damit die Bedingungen der Schweizerischen Bankiervereinigung in jedem Fall eingehalten bleiben, dürfen die Förderbeiträge bei der Hypothekenvergabe noch nicht berücksichtigt werden. Die im Anschluss an die Fertigstellung der Umbaumassnahmen ausbezahlten Förderbeiträge unterstützen Sie jedoch bei der rascheren Reduktion Ihrer Hypothek. Rechnen Sie richtig! Unser Heizkostenrechner für Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser bis sechs Wohneinheiten bezieht die Faktoren wie gesetzliche Bestimmungen, Investitions-, Betriebs- und Wartungskosten mit ein. Für grössere Mehrfamilienhäuser erfordert eine Kostenschätzung detailliertere Angaben. Haben Sie das passende Heizsystem festgestellt, können Sie Offerten von verschiedenen Installateuren einholen und vergleichen. Reden Sie mit den Behörden, prüfen Sie eine allfällig notwendige Baubewilligung, beziehen Sie allfällige Fördergelder in die Investitionsrechnung mit ein und beantragen Sie diese vor Baubeginn. Nach Erhalt der Förderzusage sind Sie gut vorbereitet für die definitive Auftragsvergabe und können Ihre klimafreundliche Heizung realisieren.

 

«WIR WOLLTEN EIN OPTIMALES SYSTEM AUSPROBIEREN»

 

Susanne Pidoux und Patrick Engeloch verfolgen mit ihrem Doppeleinfamilienhaus in Ostermundigen das Ziel, grösstenteils energieautark zu werden. Die Kombination einer Solarthermie-Photovoltaik-Anlage mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe soll es ermöglichen. Das Pilotprojekt zeigt beispielhaft auf, wie die Energiezukunft aussehen könnte.

 

«Du hast heute zu lange geduscht», meint Patrick Engeloch lachend zu seiner Partnerin Susanne Pidoux, die keck entgegnet: «Das sind die Nachteile der Datenerhebung in Echtzeit, doch es ist sinnvoll.». Die studierte Architektin weiss, wovon sie spricht. Als ehemalige Leiterin der Minergie-Fachstelle St. Gallen weiss sie um den Wert eines Monitorings im Betrieb und hat sich mittlerweile fundierte Erfahrung im Monitoring und Controlling von Verbrauchsdaten und Wirkungsgraden von Heizträgern erarbeitet. Dabei hat sie festgestellt, dass Optimierungspotenziale genutzt werden können. Heute ist sie die Co-Leiterin des Competence Center Nachhaltigkeit von Post Immobilien Management und Services AG und liefert mit ihrem eigenen Haus gleich selbst ein Vorzeigeprojekt.

 

 

AUF DEM WEG IN DIE AUTARKIE

 

«Für mich war klar, dass ich mit einem maximalen Anteil an erneuerbaren Energien und weitgehend energieautark sowie mit einem eigenen Monitoring unterwegs sein möchte.»

 

Bei einem Glas Wein hätte Susanne Pidoux ihre Idee eines Abends mit ihrem Partner und einem guten Freund welcher sehr Haustechnikaffin ist besprochen, und alle waren sofort begeistert. Entstanden ist ein Pilotprojekt, bei dem auch die Fachhochschule OST involviert ist, die die Daten auswertet und analysiert. Nach etwa einem Jahr lässt sich dann sagen, wie viel Kosten und Energie gespart werden konnte. Ebenso zeigen sich zu diesem Zeitpunkt die Optimierungspotenziale und der tatsächliche Wirkungsgrad der Kombination.

 

Solarwärme optimiert Luft-Wasser-Wärmepumpen

Grundsätzlich geht es bei dem Projekt darum, dass Luft-Wasser-Wärmepumpen dank der Kombination mit Solarthermie den Wirkungsgrad deutlich erhöhen können.

Das wäre ein Ansatz, um auch mit kleineren Anlagen in höheren Lagen ausreichend Wärme produzieren zu können ­– eine wichtige Erkenntnis für den vermehrten Einsatz erneuerbarer Heizsysteme. «Für mich ist es sowohl Spass an der Technik als auch ein emotionales Thema. Wir wollten einfach wissen, wie ein optimales System aussieht und haben es gewagt», erklärt die Architektin.

 

Vom Austausch der Radiatoren hin zur smarten Steuerung

Das Haus haben die beiden vor rund sechs Jahren übernommen und begannen mit der Sanierung. Ein erster Schritt war der Austausch der Radiatoren mit einer Bodenheizung, um die Vorlauftemperatur zu reduzieren. Danach folgten der Fensterersatz, die Dämmung von Dach und Kellerdecke und schliesslich die Umsetzung des Heizungsersatzes. «Wir haben zuerst die Kombination einer Wärmepumpe mit unserer Photovoltaikanlage im Sinn gehabt. Leider konnten wir nicht bohren.»

 

«Dann kam die Idee, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zusätzlich mit einer Solarthermieanlage zu kombinieren und sie so zu optimieren.»

 

«Anschliessend kauften wir ein Elektroauto, somit boten sich zuerst ein Batteriespeicher und aufgrund der wachsenden Komplexität des Systems auch eine Steuerung für einen effizienten Betrieb an.»

 

Dank guter Beratung richtiges System gewählt und Stromrechnung halbiert

Da es nicht ein gewöhnliches Projekt ist, ist die Beratung durch Spezialistinnen und Spezialisten wie Fachplanerinnen und Installateuren umso wichtiger. Doch hält Susanne Pidoux bestimmt fest: «Wichtig ist, dass man als Bauherrin seine Zielsetzung klar mitteilt. Denn es gibt immer Leute, die mit Argumenten kommen, weshalb man die fossile Heizung nicht ersetzen lassen soll. Doch es geht immer, wenn man will, und es lohnt sich.» Zu wissen, dass man unabhängig von schädlichen Ressourcen ist und kein CO2 mehr ausstösst, sei es allemal wert. Zudem mache ein solches System immensen Spass: «Ich sehe jederzeit, wie viel ich verbrauche, wie meine Systeme zusammen funktionieren und was ich ins Netz einspeise – von der monatlichen Stromrechnung erhalten wir dank der Einspeisevergütung der Photovoltaikanlage einen schönen Anteil zurück.»

 

Fakten zum Projekt:

  • Haustyp: Doppeleinfamilienhaus (Baujahr 1929/1959)
  • Energiebezugsfläche: 220 m2
  • Ursprüngliches Heizsystem: Ölheizung
  • Ursprünglicher Energiebedarf: 3’500 – 4’000 Liter pro Jahr
  • Neues Heizsystem: Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit Solarwärme- und Photovoltaik-Anlage
  • Investitionssumme: rund 86’000 CHF
  • Grösse der Dachanlage: 4 Vakuum-Röhrenkollektoren
  • Fördergelder Kanton Bern: 10’000 CHF für die Wärmepumpe, Gesuch für 3’000 CHF für die Solarthermie-Anlage

Projekt Ostermundigen

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle Projektbeispiel erneurbarheizen.ch / weitere Beispiele